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Kinder brauchen Spielplätze

14.08.2023

Entwicklung der gesamten Gesellschaft

Kinderspielplätze bieten nicht nur Unterhaltung und Spaß, sondern erfüllen auch eine essentielle Rolle in der Entwicklung von Kindern. Sie fördern körperliche Aktivität, soziale Interaktion und Fantasie, während sie gleichzeitig einen sicheren Raum bieten, in dem Kinder ihre Fähigkeiten entdecken und entfalten können.

Der BSFH setzt sich dafür ein, dass Kinderspielplätze flächendeckend vorhanden sind und kontinuierlich weiterentwickelt werden, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.

Bereits vor der Corona-Krise war die immense Bedeutung von modernen Spiel- und Bewegungsanlagen bekannt. Gerade im urbanen Raum mit seiner wachsenden Bevölkerung und dem Schwinden von Freizeitflächen durch innerstädtische Nachverdichtung ist es notwendig, dass solche Areale in ausreichender Anzahl und ansprechender Ausstattung vorhanden sind.

Grundlagen der BSFH-Forderung einer fundierten Unterstützung sind:

  1. LEBENSFREUDE: Spiel, Sport und Bewegung sind elementare Bestandteile des Lebens eines jeden Menschen und sind vor allem im frei zugänglichen Raum zu fördern.
  2. GESUNDHEIT: Bewegung im Freien bringt Freude und Nutzen für die körperliche Gesundheit. Regelmäßige körperliche Aktivität hat zudem positive Auswirkungen auf Geist und Psyche.
  3. PRÄVENTION: Bewegung im Freien nutzt nicht nur dem Einzelnen unabhängig vom Alter, sondern der gesamten Gesellschaft in Bezug auf präventive Gesundheitseffekte.
  4. INFEKTIONSSCHUTZ: Bewegung im Freien bietet Vorteile gegenüber der Bewegung im Innenbereich, vor allem auch in Bezug auf epidemiologische Faktoren.
  5. ENTWICKLUNG: Kinderspielplätze fördern die kognitiven, sozialen und physischen Fähigkeiten der jüngsten Mitglieder der Gesellschaft.
  6. SOZIALES: Bewegung im Freien - informell organisiert - hat einen enormen Einfluss auf das soziale Wohlbefinden und fördert das positive Sozialverhalten.
  7. KLIMASCHUTZ: Flächendeckende Bewegung im Freien bietet vor allem als wohnortnahes Angebot die Möglichkeit von sinnvoller Freizeitgestaltung ohne gravierende ökologische Auswirkungen.
  8. PRIORISIERUNG: Reduzierte Haushaltsansätze dürfen nicht zu reduzierten Investitionen in gesellschafts- und gesundheitsrelevanten Bereichen führen, sondern im Gegenteil zu deren Priorisierung.

Der gesundheitliche Nutzen einer bewegungsfreundlichen und - aktivierenden Infrastruktur in Städten und Kommunen ist unbestritten. Von mehr körperlicher Aktivität profitiert nicht nur der Einzelne, sondern auch die breite Bevölkerung und verschiedene Institutionen, wie beispielsweise die Krankenkassen. Wenn Sport und Bewegung als präventive Maßnahmen vielerorts möglich sind und verstärkt ausgeübt werden, wird das in der Zukunft massive Kosten in der Gesundheitsfürsorge einsparen. Ein Gewinn nicht nur für die Kassen, sondern für die ganze Gesellschaft und schließlich auch für jeden Einzelnen.

Wissenschaftliche Studien zeigen wie elementar Spiel und Bewegung für die Entwicklung von Kindern sind. Es werden nicht nur motorische und kognitive Fähigkeiten erlernt und verbessert, auch beispielsweise der Spracherwerb und das soziale Miteinander werden schon früh gefördert. Auf ansprechend und herausfordernd gestalteten Spielplätzen können Kinder sich spielend weiterentwickeln. Durch eine Vielzahl von Bewegungsformen, geistigen und körperlichen Herausforderungen und einem Miteinander mit anderen Kindern können sie auf Spielplätzen viele Kompetenzen erlernen und fördern. Dies ist im eigenen Zuhause nur sehr eingeschränkt möglich.

Es ist wichtig, dass wir allen Menschen – vom Kleinkind bis zum Rentner – den Zugang zu eigener körperlicher Aktivität ermöglichen. Und nicht nur in Schule oder Sportverein, sondern direkt im persönlichen Umfeld, so wohnortsnah wie möglich. Dabei gilt es Areale zu schaffen, die nicht nur Möglichkeiten bieten, sondern gleichzeitig auch Anreize schaffen, sich zu bewegen.

Spiel und Bewegung in Gesellschaft anderer Menschen ist ein wichtiger sozialer Faktor – denn sich gemeinsam bewegen erhöht in den meisten Fällen die Motivation, die Dauer und vor allem die Freude an der Aktivität. Nicht zuletzt deswegen sind auch viele Breitensportler außerhalb der Vereinswelt in kleineren oder größeren Gruppen organisiert, um gemeinsam draußen aktiv zu sein. Öffentlich zugängliche Bewegungsareale und Spielplätze ermöglichen soziale und kommunikative Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen in den Räumen. Sie verhindern die Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen aufgrund fehlender finanzieller Möglichkeiten. Sie ermöglichen Teilhabe, Mitwirkung und Chancengerechtigkeit für Bewegungsaktivitäten im Alltag außerhalb kommerzieller Angebote. Ansprechend und bedarfsgerecht konzipierte Bewegungs- und Spielareale können zu einer Revitalisierung von Wohnquartieren führen, Innenstädte und Ortskerne aufwerten und zu einer Verbesserung des Wohnumfeldes beitragen. Die Areale sind damit ein unverzichtbarer Beitrag einer städtebaulichen Lebensqualität. Nachgewiesen ist, dass Spiel- und Bewegungsanlagen zu einer Verbesserung kinder-, familien- und altengerechter Infrastrukturen beitragen, den Zusammenhalt im Stadtteil erhöhen und zur Verbesserung der Integration benachteiligter Bevölkerungsgruppen und von Menschen mit Migrationshintergrund beitragen. Daher bilden derartige Anlagen einen wichtigen Baustein im Rahmen eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts und einer Stadtteilarbeit. Sie haben damit eine außerordentlich hohe und positive raumplanerische Lenkungswirkung und erhöhen die Identifikation mit einem Stadtteil.

Eine bewegungsfreundliche Infrastruktur innerhalb der Kommune bedeutet mehr als nur ein Ausbau von Fußgänger- und Fahrradwegen. Um einem großen Teil der Bevölkerung gerecht zu werden, sind anregende wohnortsnahe Bewegungsareale von großer Bedeutung. Damit weite Teile der Bevölkerung die Chance haben, ihre eigene körperliche Aktivität durch diese Einrichtungen zu fördern, ist es wichtig, dass sie gut erreichbar sind. Je kürzer der Weg von der Wohnstätte zu einem Bewegungsareal ist, desto häufiger werden die Optionen genutzt. Nicht der Bürger muss den Bewegungsraum suchen, sondern er sollte ihm begegnen, an so vielen Orten wie nur möglich. Wenn das Verreisen an ferne Orte nicht möglich ist, müssen sie auch „zuhause“ im Heimatort ansprechende Orte für Spiel, Sport und Bewegung vorfinden. Eine aktive Freizeitgestaltung muss wohnortnah gewährleistet werden. Und das überall und für jedermann ohne, dass der Einzelne dazu erstmal einen Kostenbeitrag aufbringen muss.

Die eigenverantwortliche Gesundheitsvorsorge muss ebenfalls für jedermann möglich sein – gleichwertige Lebensverhältnisse sollten in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen. Und wohnortsnahe Installationen haben noch einen weiteren Nutzen – sie bieten auch ökologische Vorteile, wenn man für die eigene Freizeitgestaltung nicht weit reisen muss. Städtische Spiel- und Bewegungsareale mit Grünflächen leisten einen wichtigen Beitrag zum urbanen Mikroklima. Sie ermöglichen Luftaustausch, vermindern urbane Überwärmung, vermindern den Versiegelungsgrad der städtischen Bodenflächen, verbessern die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, sorgen mit einem Baumbestand für Beschattung und können einen Beitrag zu vernetzten Vegetationsinseln in der Stadtfläche sein. In Zeiten einer zunehmenden baulichen Nachverdichtung städtischer Räume kann mit Spiel- und Bewegungsräumen Flächensicherung für unabdingbare Grünbereiche erhalten werden. Diese Grünbereiche spielen eine wichtige ökologische Rolle für Lebewesen, Luftqualität und Aufenthaltsqualität in verstädterten Bereichen. Die städtebauliche Erfahrung zeigt, dass einmal umgewandelte Grünflächen für Spiel- und Bewegungsräume für immer verloren sind!

Spiel, Sport und Bewegungsangebote müssen elementare Bestandteile des Lebens jedes Menschen in unserer Gesellschaft sein. Von daher dürfen Städte und Kommunen diese Bereiche nicht durch Sparmaßnahmen einschränken. Es gibt bei der Förderung von spiel- und bewegungsfreundlicher Infrastruktur keine Verlierer – sondern nur Gewinner.

BSFH im planerFORUM

Spannende Vorträge zu diesen und weiteren Themen des BSFH erleben Sie im planerFORUM auf der FSB 2023.

Vorträge entdecken

Nachhaltiges Wirtschaften

Prüfung eines Spielplatzgerätes

Ein zentraler Bestandteil des Engagements des BSFH ist nachhaltiges Wirtschaften. Der Verband fördert die Herstellung von Spiel- und Freizeitanlagen, die ressourcenschonend und umweltfreundlich produziert werden. Dabei werden innovative Materialien und Technologien eingesetzt, um eine hohe Langlebigkeit der Anlagen zu gewährleisten und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Als Ausdruck der hohen Qualitätsstandards und des Fachwissens der Mitglieder hat der BSFH ein Gütesiegel etabliert. Dieses Zertifikat zeichnet Spielplatz- und Freizeitanlagen aus, die den hohen Anforderungen des Verbands entsprechen. Es vereint Fachwissen, Organisationswissen und handwerkliche Exzellenz, um sicherzustellen, dass die Spielplätze den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards gerecht werden.

Neues Gütesiegel für mehr Transparenz und Qualitätssicherung

Die Anzahl der Anbieter auf dem Markt der Spielgeräte- und Fitnessgerätebranche wächst kontinuierlich – sei es im Bereich der Herstellung und Planung, der Montage und Wartung oder Herstellung notwendiger Fallschutzmaterialien. Insbesondere Billiganbieter aus Fernost versuchen zunehmend über Imitate und aggressive Dumpingpreise in diesen Markt vorzudringen. Dies führt nicht nur zu einer Verschärfung des Wettbewerbes unter den Anbietern, sondern auch zu einer zunehmenden Intransparenz aus Sicht der Kunden. Für Auftraggeber wird es immer schwieriger, gute Qualität und hohe Fachkompetenz von Marktteilnehmern mit minderwertigen Produkten oder Serviceleistungen zu unterscheiden.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat der BSFH jetzt ein neues Gütesiegel für seine Mitglieder vorgestellt. Diese haben ab sofort die Möglichkeit, auf Basis eines detaillierten Prüfverfahrens in den Bereichen gesellschaftliche Verantwortung, Organisationsstruktur und Fachkompetenz das BSFH-Gütesiegel zu erhalten.

Im Rahmen des Prüfverfahrens müssen die Unternehmen innerhalb dieser drei Kategorien zahlreiche Fragen beantworten und diese teilweise mit schriftlichen und bildlichen Nachweisen belegen. Dabei wird u.a. überprüft, ob bzw. zu welchem Anteil in Deutschland produziert wird, wie hoch der Prozentsatz recycelbarer Materialien innerhalb der Produkte ist oder zum Beispiel, ob für die Mehrzahl der Standardprodukte eines Unternehmens Sicherheitsnachweise und Zertifikate vorliegen. Jede Frage ist mit einer Punktzahl gewichtet. „Um die entsprechende Wertigkeit des Siegels sicherzustellen, muss jede der drei Kategorien einzeln bestanden werden. Nur wenn alle drei Kategorien für sich bestanden wurden, kann daraufhin das BSFH-Gütesiegel zur Nutzung durch unsere Geschäftsstelle freigegeben werden“, erklärt Gerold Gubitz, Geschäftsführer des BSFH.

Der BSFH ist sich sicher, dass das Gütesiegel für mehr Transparenz in der Branche sorgt und maßgeblich zur Qualitätssicherung beitragen wird. „Die neue Branchenauszeichnung signalisiert dem Kunden auf den ersten Blick, welches Unternehmen auf dem Markt der Spielgeräte- und Fitnessgerätebranche für geprüfte Kompetenz, Qualität und Nachhaltigkeit steht. So sorgen wir für Transparenz und sichern Qualität“, so Gerold Gubitz weiter.

Über den BSFH

Der Bundesverband der Spielplatz- und Freizeitanlagenhersteller e.V. (BSFH) setzt sich aktiv für die Bedeutung von Kinderspielplätzen als ein wichtiges Element der Entwicklung von Kindern ein. Als Interessenvertretung der Branche steht der Verband für nachhaltiges Wirtschaften und legt besonderen Wert auf Qualität und Sicherheit von Spiel- und Freizeitanlagen.

Kontakt


BSFH-Bundesverband der Spielplatzgeräte- und Freizeitanlagen-Hersteller e.V.
Nove-Mesto-Platz 3 B
40721 Hilden
Telefon +49 2103 9768637
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