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Inklusion auf Spiel- und Bewegungsanlagen – ein wichtiger Aspekt heutiger Planungen
Inklusion auf Spiel- und Bewegungsanlagen – ein wichtiger Aspekt heutiger PlanungenDas Thema „Inklusion“ ist heutzutage ein elementarer Bestandteil bei der Planung vieler Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen. Denn es ist wichtig, dass alle Kinder und Jugendlichen Möglichkeiten für Spiel und Bewegung im öffentlichen Raum vorfinden. Auch auf der diesjährigen Fachmesse FSB in Köln (28.-31.10.2025) wird inklusive Spiel- und Bewegungsraumgestaltung eine große Rolle spielen und viele Angebote vor Ort werden sich damit auseinandersetzen.
In früheren Zeiten – noch vor 30-40 Jahren - war inklusive Spielraumplanung leider kein großer Faktor. Es gab, wenn überhaupt, nur in speziellen Einrichtungen für behinderte Menschen Spielplätze, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten waren. Diese waren oftmals auch nur so ausgestattet, dass sie wirklich ausschließlich Nutzenden mit bestimmten Einschränkungen einen Spiel- und Aufenthaltswert boten. Für alle anderen Personen war das Spielen dort meist eher langweilig. Erst langsam kamen im Laufe der Zeit auch rollstuhlgerechte Spielplatzgeräte auf öffentlichen Spielplätzen dazu, diese waren zwar oftmals auch nur für diesen Personenkreis interessant, aber zumindest wurde etwas speziell für sie geboten. Damals – noch um das Jahr 2000 – war die Integration von behinderten Menschen in das öffentliche Leben das Leitthema und der Ansatz war, sie bei Spielplatzplanungen zu berücksichtigen, indem man ihnen einen eigenen Bereich anbot.
Dies erweiterte sich erst nach dem 03. Mai 2008. Ein wichtiges Datum für viele Menschen, denn an diesem Tag trat die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft, welche Inklusion als Menschenrecht definierte. Dies bedeutete nicht weniger, als dass von diesem Zeitpunkt an Menschen mit Behinderungen das Recht hatten, gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilnehmen zu dürfen. Es ging also nicht mehr darum, sie nur zu berücksichtigen oder zu integrieren, sondern die Gestaltung öffentlicher Räume so vorzunehmen, dass sie für alle Mitglieder der Gesellschaft gleichsam nutzbar sind – vor allem Barrierefreiheit ist dabei ein wichtiger Faktor.
Natürlich dauerte es noch einige Zeit, bis das Thema Inklusion in der Mitte der Gesellschaft und in den Köpfen von Planenden und Entscheiderinnen und Entscheidern angekommen war. Im Prinzip ist dieser Vorgang auch noch längst nicht abgeschlossen, aber die Sensibilität für das Thema Inklusion ist im Bereich der Freiraumplanung heutzutage deutlich gewachsen und dies betrifft somit auch Spiel- und Bewegungsanlagen.
Bei vielen aktuellen Projekten im öffentlichen Raum spielt Inklusion bei der Planung also eine wichtige Rolle, aber was bedeutet das eigentlich? Oft wird beim Schlagwort „Barrierefreiheit“ erstmal an Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer gedacht. Dies ist aber nur eine von vielen Gruppen, die dabei zu berücksichtigen sind, denn es gibt noch zahlreiche weitere Formen von Einschränkungen, die mitbedacht werden müssen. Menschen mit Seh- oder Höreinschränkungen etwa oder auch Menschen mit geistiger Behinderung. Ein inklusiver Spielplatz soll für alle da sein und alle sollen sich dort wohlfühlen und bestenfalls sowohl hohen Spielwert als auch motorisch-bewältigbare Herausforderungen dort auffinden. Und wenn natürlich in erster Linie Kinder und Jugendliche auf Spielanlagen im Vordergrund stehen, auch an die erwachsenen Begleitpersonen sollte gedacht werden. Diese sollten sowohl ihre Kinder auf den Geräten erreichen können, als auch Möglichkeiten haben, mit ihnen zusammen zu spielen. „Zusammen spielen“ ist ein sehr wichtiger Begriff und die Grundlage inklusiver Spielplatzplanung. Es geht nicht nur darum, dass jeder etwas vorfindet, sondern dass auch alle gemeinsam in Interaktion spielen können. Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung egal welchen Geschlechts, welcher Herkunft und mit welchem kulturellen Hintergrund sollen miteinander agieren, kommunizieren und eine schöne Zeit verbringen. Damit dies gelingen kann, ist eine entsprechende Ausgestaltung und Planung solcher Spiel- und Freizeitanlagen elementar.
Ein wesentlicher Aspekt bei der inklusiven Gestaltung von Spiel- und Bewegungsanlagen sind die Boden- und Fallschutzbeläge. Gerade der in Deutschland häufig genutzte Sand ist für viele Menschen im Rollstuhl und mit Bewegungseinschränkungen nur schlecht oder gar nicht begeh- bzw. befahrbar. Hier sind Kunststoffbeläge – gerade in-situ installiert – eine gute Lösung, aber auch Holzhackschnitzel als natürlicher Fallschutzbelag bieten sich an. Da der Sand aber neben seinen Sicherheitseigenschaften auch selbst ein Spielgerät ist, muss er bei inklusiver Planung nicht wegfallen. Es gibt mittlerweile viele so genannte Sand- und Matschtische, an welchen Kinder stehend oder im Rollstuhl sitzend spielen können. Die Tische sind unterfahrbar und können auch mit einer Wasserspielanlage verbunden werden, denn gerade die Kombination aus Sand und Wasser ist bei Kindern äußerst beliebt.
Bei vielen Umfragen geben Groß und Klein gerne die Schaukel als ihr liebstes Spielgerät an. Bei einer inklusiven Planung bietet sich an, verschiedene Formen von Schaukelsitzen und -elementen zu nutzen. Es gibt beispielsweise spezielle Möglichkeiten für Personen, die nicht selbstständig sitzen können, und Optionen, bei denen Kinder mit Begleitpersonen gemeinsam schaukeln dürfen.
Auch Rutschen und Klettergeräte sind von vielen Spielplätzen kaum wegzudenken. Eine barrierefreie Planung bedeutet hier zunächst die Erreichbarkeit also die Zuwegung zu garantieren. Zur Rutsche hin bietet sich eine Rampe mit geringer Steigung an, die auch rollstuhltauglich sein sollte. Klettermöglichkeiten haben optimalerweise verschiedene Schwierigkeitsstufen, um jedem Kind ein Spiel- aber auch ein Erfolgserlebnis zu bieten.
Ein Klassiker der inklusiven Spielplatzplanung ist das Rollstuhlkarussell. Um dem Gedanken des gemeinsamen Spielens gerecht zu werden, ist es bei modernen Geräten aber wichtig, dass auch Kinder, die nicht im Rollstuhl sitzen, dort ein Spielvergnügen vorfinden. Es sollte ein Karussell für alle sein. Gerade bei gelungenen Umsetzungen kann man gut beobachten, wie Kinder zusammen agieren, um das Karussell in Schwung zu bringen und alle dabei ihren Spaß haben.
Die Entwicklung inklusiver Spielgeräte ist derzeit im vollen Gange und viele Unternehmen der Spielplatzindustrie entwickeln stets neue Spielmöglichkeiten, die dem Gedanken der Inklusion gerecht werden. Viele dieser Hersteller und ihre Produkte werden auch auf der Internationalen Fachmesse für Freiraum, Sport- und Bewegungseinrichtungen – FSB vom 28. – 31. Oktober 2025 in Köln präsent sein. Das Thema „Inklusion“ steht bei der Leitmesse für Spiel- und Freizeitanlagen in diesem Jahr besonders im Vordergrund. Neben vielen namhaften Ausstellern und innovativen Spielgeräten wird es weitere Highlights geben, die sich mit inklusiver Spiel- und Bewegungsraumgestaltung auseinandersetzen werden. So wird es in Halle 09.1 im Bereich der Stadt und Raum Areals ein spezielles Inklusionsareal geben, auf dem die Besucherinnen und Besucher einmal selbst erleben können, wie Spielplätze und -geräte aus Sicht eines behinderten Menschen wahrgenommen werden. Zudem wird sich auch das Programm des Areals im Rahmen mehrerer Vortragsreihen Aspekten, Möglichkeiten und Praxisbeispielen des Themas „Inklusive Spiel- und Bewegungsareale“ widmen.
Daher lohnt sich der Besuch der Fachmesse FSB für alle, die sich beruflich mit der Planung, dem Bau und dem Unterhalt von Spielplätzen und Bewegungsräumen beschäftigen, besonders, denn hier können sie nicht nur viele Produktneuheiten und Gestaltungsmöglichkeiten entdecken, sondern sich auch umfassend zur inklusiven Planung informieren. Zusätzlich zum Vortragsprogramm bieten auch die vielen ausstellenden Fachfirmen vor Ort ihre Expertise und Unterstützung zur inklusiven Spielraumgestaltung an. Und da genau dieses Thema auch in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen wird, sollte man einen Besuch Ende Oktober in Köln fest einplanen. Mehr Informationen zur Fachmesse FSB, Ausstellern, Programm und vieles mehr findet sich unter https://www.fsb-cologne.de/.
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Inclusion in playgrounds and leisure facilities – an important design consideration today
Inclusion in playgrounds and leisure facilities – an important design consideration todayInclusion is now a fundamental element of the planning process for many sports and leisure facilities and playgrounds. After all, it’s important that all children and young people have opportunities to play and exercise in public spaces. The inclusive design of playgrounds and recreation spaces will also play a major role at this year’s FSB trade fair in Cologne (28–31 October 2025), with many of the exhibits addressing this issue.
In the past – perhaps 30 to 40 years ago – inclusion was, unfortunately, not a major factor in playground design. At best, play areas tailored to the needs of disabled people were only found in specialised settings. The equipment that they contained often really only had play and recreational value for users with certain impairments – everyone else would usually find playing in these areas rather boring. It took some time before wheelchair-accessible play equipment began to appear in public playgrounds. Although this equipment was often only of interest to disabled users, at least there was something specifically designed for them. Back then, around the year 2000, the guiding principle was to integrate people with disabilities into public life, and the approach pursued was to take them into account in playground design by offering them a dedicated area.
It wasn’t until after 3 May 2008 that real progress began to be made. This is an important date for many people, as it marked the entry into force of the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities, which defined inclusion as a human right. From that point on, disabled people would have the right to full and effective participation in society “on an equal basis with others”. This meant that, rather than simply taking disabled people into account or seeking to integrate them, public spaces would need to be designed in such a way that they could be used by all members of society – with accessibility being a particularly important factor.
Of course, it took some time for the topic of inclusion to find its way into mainstream thinking and into the mindset of planners and decision-makers. Although this process is still far from complete, awareness of the need for inclusion has grown significantly within the field of public space design, and playgrounds and leisure facilities are no exception.
It follows, then, that inclusion plays a key role in the planning process for many current projects in public spaces – but what does that mean in practice? The term “accessibility” often initially brings to mind wheelchair users. However, this is just one of many groups that need to be taken into account, as there are countless other forms of impairment that must also be considered – people with vision or hearing difficulties, for example, or people with intellectual disabilities. An inclusive playground should be for everyone, and everyone should feel comfortable there and, ideally, encounter both activities with high play value and challenges they can master using their motor skills. And while children and young people are naturally the primary focus of playgrounds, the adults accompanying them should also be taken into consideration. They should be able to reach their children on the equipment and have opportunities to play with them. “Playing together” is a very important concept and the basis of inclusive playground design. It’s not just about everyone finding something fun to do, but also about everyone being able to interact and play together. Children and young people with and without disabilities, regardless of gender, origin or cultural background, should be encouraged to cooperate, communicate and have a good time together. To ensure that this is possible, it’s fundamental that playground and leisure facilities of this kind are designed and planned appropriately.
One key element in the inclusive design of playgrounds and recreational spaces is the choice of ground/floor covering and fall protection materials. Sand, which is commonly used in Germany, is difficult or even impossible for many people in wheelchairs or with limited mobility to walk or move around on. Plastic surfaces – especially when installed in situ – are a good solution, but wood chips can also be suitable as a natural fall protection surface. However, as sand is used not only for safety reasons but also as a play material in its own right, it shouldn’t be omitted when designing inclusive facilities. A range of sand tables and mud “kitchens” are now available that allow children to play standing up or while seated in a wheelchair. The units are wheelchair-accessible and can also be connected to water play areas, as the combination of sand and water is extremely popular with children.
Many surveys have found that swings are the favourite piece of playground equipment for children and adults alike. When planning an inclusive play area, it’s a good idea to include different types of swing seats and swing elements. For example, there are special designs for people who cannot sit independently and options that allow children to swing together with accompanying adults.
Slides and climbing frames are also key features of many playgrounds. When it comes to inclusive design, the first priority is to ensure accessibility, i.e. the ability to get to the equipment. A ramp with a gentle slope, which should also be suitable for wheelchairs, is ideal for accessing slides. Preferably, climbing frames should offer different levels of difficulty so that every child has the chance to play and enjoy a sense of achievement.
Wheelchair-accessible roundabouts are a classic example of inclusive playground design. However, in order to do justice to the principle of playing together, it’s important that modern equipment allows children who aren’t in wheelchairs to enjoy playing with it, too. What’s needed is a roundabout for all users. Successful installations in particular clearly demonstrate how children cooperate to get the roundabout moving and all enjoy themselves.
The development of inclusive play equipment is currently experiencing a boom, and many companies in the playground industry are continuously developing new play concepts that embody the principles of inclusion. Many of these manufacturers and their products will be on display at FSB, the International Trade Fair for Public Space, Sports and Leisure Facilities, from 28 to 31 October 2025 in Cologne. The topic of inclusion will be a particular focus at this year’s leading trade fair for playground and recreational facilities. In addition to a great many renowned exhibitors and innovative examples of playground equipment, further highlights will address inclusion in the design of playgrounds and sports and leisure facilities. For example, there will be a special inclusive zone in the STADT und RAUM area in Hall 9.1 where visitors can experience for themselves what playgrounds and play equipment are like from the perspective of a person with disabilities. Furthermore, the programme for this area of the trade fair will feature a series of talks covering key considerations, options and examples from real practice relating to the topic of “inclusive playgrounds and recreational spaces”.
With a host of new products and design options to discover as well as comprehensive information on inclusion in the planning process, a visit to the FSB trade fair is clearly worthwhile for all professionals involved in the planning, construction and maintenance of playgrounds and sports and leisure facilities. In addition to the programme of talks, the many specialist companies exhibiting at the trade fair will be offering their expertise and support in the design of inclusive play areas. And since this topic will continue to play an increasingly important role in the future, a visit to Cologne at the end of October should be fixed in every diary. For more information about the FSB trade fair, exhibitors, programme and much more, visit https://www.fsb-cologne.de/.